Wir lieben die Kunst. Und wir haben schon einiges spannendes Zusammengetragen, das uns sehr ans Herz gewachsen ist. Auch in Zukunft möchten wir „unsere Kunst“ genießen.
Das Thema der richtigen Kunst- und Bildauswahl ist dabei von Kunstberatern besetzt. Sie beraten vorrangig Unternehmen mit dem Ziel, das Kunst im Unternehmen von allen Beteiligten und auch von den Kunden positiv aufgenommen wird. Kunst ist Unternehmenskommunikation. Privat gesammelte Kunst ist private Kommunikation. Insofern kann gesammelt werden, was Spaß macht. Ein Gemälde ist das Richtige, wenn es dem Gebäudenutzer tagtäglich Freude macht.
Unsere Kunst stammt in der Regel aus der Zeitphase von 1850 bis 1950 und ist abbildend. Die Bilder aus unserem Wohnzimmer geben einen guten Eindruck.
Erstaunlicherweise finden sich auch viele Arbeiten von Künstlern, die wie wir selbst auch als Architekten tätig waren oder zumindest dies zuvor studierten. Das linke Gemälde aus dem Brüsseler Hafen stammt z.B. von Paul Cauchie. Als Maler wenig bekannt, hat er als Architekt den Brüsseler Jugendstil stark geprägt. Unter anderem mit seinem eigenen Wohnhaus.
Kunst verorten
Trotzdem prägen die Kunstwerke später den Raum. Um den richtigen Platz für Kunstobjekte zu finden, sollte man zunächst die wichtigsten Grundregeln kennen. Diese sind ein angemessenes Verhältnis zur Raumproportion, ein Bezug zu möglicherweise zugeordneten Möbeln und die gute Sichtbarkeit durch Montage auf Augenhöhe.
- Raumproportion
Um das perfekte Verhältnis vom Bild zur Wand zu finden, kann man sich am Goldenen Schnitt orientieren. Vereinfacht gesagt, basiert es auf einem Verhältnis von 2/3 zu 1/3. Wird bei einer Wand mittig 2/3 durch Kunstwerke beschrieben, so ergibt sich eine stimmige Proportion. Dabei können auch mehrere Bilder zentriert aufgehängt werden, soweit zwischen diesen gleichmäßig ein eher schmaler Abstand verwendet wird. - Zuordnung zu Möbeln
Ein Bild, dass einem Möbel zugeordnet wird, sollte mindestens 15-20cm Abstand zum Möbel haben. Auch hier hilft der goldene Schnitt, wenn das Bild nicht mehr als 2/3 der Möbelbreite ausmacht. - Montage auf Augenhöhe
Bilder sollten sich mit dem Mittelpunkt auf Augenhöhe befinden. Maßangaben schwanken zwischen 1,45 und 1,50m. Gerade bei detailliert ausgearbeiteten Motiven ist dies nötig um alle Feinheiten auch gut zu erkennen. Wichtig ist dabei, wie die Nutzung im Raum ist. In einen Wohnzimmer mit besonders niedrigen Möbeln die vorrangig im Sitzen genutzt werden, kann ggf. auch eine tiefere Hängung sinnvoll sein.
Gruppenhängung
In einem Altbau sind große Wandflächen dabei selten zu finden. Ausnahmen liefern hier Gründerzeitbauten, in denen mitunter auch Großformatiges gut seinen Platz findet. Man sollte sich bei der Suchen nach neuen Plätzen für die Kunst vom Großen ins Kleine bewegen. Wir haben auch in der bisherigen Sammeltätigkeit eher kleinformatige Bilder zusammengetragen und stellen diese bedarfsgerecht in einer Gruppenhängung zusammen.
Hilfestellung zur Hängung liefern gedachte waagerechte und senkrechte Linien, an denen die Bilder ausgerichtet werden. Die dabei entstehenden Gruppen organisieren wird über die Technik und über die Themen der Bilder. Um allen Bildern den entsprechenden Raum zu lassen, sollten besonders farbintensive oder ausdrucksstarke Bilder nicht unmittelbar nebeneinander hängen. Erstaunlicherweise lässt diese Form der Hängung sogar stark unterschiedliche Rahmenmaterialen und Rahmenfarben zu.
Aufreihung
Ebenso gute Erfahrungen haben wir mit dem Anlehnen gemacht, wie im ersten Bild zu sehen ist. Wir werden daher im Innenausbau bewusst Gesimse erzeugen, auf denen dann Gemälde einfach aufgestellt werden können. Denn ein wenig Fluktuation im den Gemälden ist tatsächlich immer hilfreich, um auch Veränderungen zuzulassen.