Unsaniert beschreibt unseren Altbau ziemlich gut. Dass wir sanieren, hat dabei natürlich viel mit der Wohnqualität zu tun – wir wollen in Zukunft in einem behaglichen Haus wohnen. Aber wenn wir nichts ändern, dann würden wir auch mit dem zentralen Energieträger Gas viel Treibhausgas ausstoßen und den Klimawandel befördern. Natürlich wollen wir das nicht. Das Haus soll auch ein Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Klimaschutz braucht energetische Gebäudesanierung
Wir werden also sanieren. Und das intensiv. Wir werden es in allen notwendigen Bauteilen wieder instand setzen um eine zeitgemäße und langfristig hochwertige Immobilie zu erhalten. Denn unsere Vision für das Haus ist, es soweit energetisch zu optimieren, dass es mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Und das keine CO2-Emissionen mehr hat. Solche Häuser heißen aktuell im Sprachgebrauch Effizienzhaus Plus oder aktivplus Haus. Damit wir das Haus so weiterentwickeln, müssen wir folgende Ziele erreichen:
- energetische Schwachstellen am Objekt sind auszumerzen,
- die Gebäudehülle muss gedämmt werden,
- die Fenster sind gegen energetisch hochwertige auszutauschen,
- die Heiztechnik muss effizienter werden,
- die Lüftung muss funktionieren, und
- der sommerliche Wärmeschutz muss optimiert werden.
Viel Arbeit. Denn eigentlich müssen wir am Haus fast jedes Bauteil einmal anpacken und es optimieren. Wir sind uns aber sicher, dass es sich lohnt. Denn Erstens ist es hervorragend, sich über Energie keine Gedanken mehr machen zu müssen. Zweitens ist es auch für unseren Finanzierungsplan sinnvoll, eine große Summe förderfähiger Leistungen zu integrieren. Und Drittens ist die Sanierung und Mängelbehebung eine Möglichkeit bauphysikalische Probleme zu bearbeiten und so ein in Zukunft robustes, instandhaltungsarmes Haus zu bekommen.
Energiegewinnung am Haus
Um sich tatsächlich über Energie keine Gedanken mehr machen zu müssen, braucht es auf dem Grundstück solaraktive Technik (z.B. mit Solarthermie oder Photovoltaik). Natürlich reduziert sich dabei der Energiebedarf nicht einfach auf null. Immerhin soll es warm sein und Licht leuchten. Und das auch, wenn es draußen kalt oder dunkel ist. Es wird also immer einen Energiebedarf geben. Dieser kann aber lokal aus regenerativen Quellen gedeckt werden. Bei Solarthermie ist dabei technisch nur so viel Energie nutzbar, wie man kurzfristig lokal an Wärme speichern kann. Bei Photovoltaik kann man darüber hinaus „zu viel“ erzeugte Energie über das Stromnetz anderen zur Nutzung bereitstellen. Nur durch dieses Teilen regenerativer Energie ist eine „Null“ im Energiebedarf möglich.
Motivationen zum Klimaschutz
Warum sollte man so etwas eigentlich tun? Es lässt sich sowohl emotionale als auch knallhart rational begründen.
Emotional möchten wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir investieren für die eigene Gewissheit, eine lebenswerte Zukunft für unsere Nachkommen nicht „verbaut“ zu haben. Für uns ist das der Kern von Nachhaltigkeit. Und nicht umsonst unterstützen wir die aktuellen Anstrengungen von Fridays for Future und sind selbst Unterzeichner der Scientists for Future. Und das betrifft nicht nur den Energieumgang. Denn mit einem optimierten Ressourcenumgang im Bereich Wasser (z.B. über Prinzipien der Schwammstadt), kann auch eine erhöhte Klimaresilienz entstehen.
Rational ist das Vorgehen zwar in den Investitionskosten etwas teurer. In den Lebenszykluskosten wird es aber günstiger werden – z.B. durch reduzierte Kosten im Betrieb und bei Versicherungen. Am Ende steht darüber hinaus ein höherer Gebäudewert zu Buche. Über alles gesehen für uns ein ordentlicher Gewinn. Und den wollen wir heben!