Eine Erweiterung bei einer Sanierung oder einfaches Anbauen ist immer mit rechtlicher Abstimmung verbunden. Um die angestrebte Aufstockung unseres Altbaus wirklich umsetzen zu dürfen, mussten wir einen Bauantrag bei der Stadt einreichen.
Das Haus in den Bauantrag-Plänen
Damit einher geht natürlich ein umfassender Plansatz. Und damit auch die Möglichkeit, unsere Zukunftsvision nun das erste Mal umfassend zu zeigen. Was soll unser Haus ausmachen? Wir nennen das, was wir tun wollen eine behutsame Sanierung zu einem CO2-neutralen Effizienzhaus Plus. Es soll energieeffizient sein und praktisch. Und ganz klar soll in Zukunft der Charme der 20er Jahre – unser Haus wurde im Jahr 1928 gebaut – weiterhin ersichtlich sein.
Und das nicht nur am Bestand, sondern auch in den Neubaubereichen. Die Fassade zum Garten stammt aus dem Jahr 2000 oder wird – Bauantragsbewilligung vorausgesetzt – von uns neu ergänzt. Trotzdem werden wir das Gestaltungsmittel der Mitteltrennung der Fenster und auch die Fensterläden hier in der Gestaltung aufnehmen.
Dass das Haus auf neuesten Stand gebracht wird, sieht man dabei z.B. am Sockel des Hauses. Nur durch den Vorsprung der Fassade können wir die Dämmung an die Fassade bringen, die wir für die angestrebte Sanierung zum KfW Effizienzhaus 70 benötigen. Die PV-Anlage auf dem Dach – bisher noch ein graphischer Platzhalter – soll in Zukunft eine CO2-neutrales Wohnen ermöglichen.
Besonderheiten unseres Bauantrags
Unser Bauantrag ist dabei nicht ganz üblich. Denn für den Bereich von Darmstadt, in dem unser Haus liegt, gibt es keinen sogenannten Bebauungsplan. Er regelt das, was Grundstücksbesitzer in diesem Bereich mit ihrem Grundstück machen und auf ihrem Grundstück umsetzen können. Liegt kein Bebauungsplan vor, handelt es sich entweder um nicht bebaubare Fläche, oder um alteingesessene Quartiere, die schon umfassende bebaut sind.
Damit man auch auf einem Grundstück ohne B-Plan bauen kann, gibt es den sog. Einfügungsnachweis. Er stellt dar, wie die Umgebung gestaltet ist und wie sich die neu geplante Baumaßnahme nun in dieser Umgebung wirkt. Dazu gibt es harte Kriterien, wie z.B. die Grundflächenzahl (GRZ). Sie beschreibt das Maß der baulichen Nutzung des Grundstücks. Oder die Firsthöhe, die den höchsten Punkt des Gebäudes beschreibt.
Darüber hinaus gibt es aber auch weiche Kriterien, z.B. ob die geplante Baumaßnahme sich am Ort angemessen einfügt. Angemessenheit ist dabei zwar ein Aspekt, über den man trefflich streiten kann. Letztlich geht es darum, dass niemand im Quartier sein Grundstück so stark nutzt, dass daraus signifikante, negative Einflüsse auf Nachbarn und das Quartier resultieren.
Erst mit Bewilligung des Bauantrags werden wir in der Lage sein, das Gebäude zum Garten hin im Obergeschoss zu erweitern. Wir freuen uns aber schon sehr darauf.
Bei der Dachaufstockung ist selbstverständlich das geltende Baurecht der Stadt zu beachten. Gerade diese Option der Wohnraumerweiterung scheint ein beliebtes Vorhaben zu sein. Beispielsweise könnten nicht eingehaltene Abstandsflächen hierbei sicherlich den ein oder anderen Streitfall auslösen.
Das Thema der Abstandsflächen (bzw. sogar der Grundstücksflächen) ist tatsächlich ein Relevantes. Es ist aber in vielen Bauordnungen in Deutschland schon geregelt. In Darmstadt darf man z.B. nach Abstimmung mit der Stadt ind er Regel auch in den öffentlichen Raum dämmen. Eine Chance, die viele Altbaubesitzer bisher nicht genutzt haben.
Wir planen zur Zeit ebenfalls bei unserer Sanierung eine Erweiterung. Hierzu ist eben das Einreichen des Bauantrags beim Amt nötig. Ich denke aber, dass die gleichzeitige Sanierung und Erweiterung durchaus sinnvoll ist. Das es für den Teil von Darmstadt keinen Bebauungsplan gibt, verwundert mich doch sehr. Ich dachte, dass sowas flächendeckend für Städte vorhanden ist. Vielen Dank fürs Teilen!
Es war interessant, darüber zu lesen, wie die Dämmung der Fassade geändert werden muss, um eine erfolgreiche Renovierung zu ermöglichen. Die Fassade meines Hauses ist ziemlich alt, sodass ich mich frage, ob sie renoviert werden muss. Mein Haus könnte energetisch effizienter sein, deshalb werde ich weitere Nachforschungen über Fassadenrenovierungen anstellen.
Schöner Erfahrungsbericht zur Einreichung des Bauantrags. Es kann wirklich kompliziert sein, vor allem wenn, wie in Ihrem Fall, kein Bebauungsplan vorliegt. Ich würde bei Unklarheiten wahrscheinlich einen Experten für Baurecht zurate ziehen.
Vielen Dank für das Teilen der Bauantragspläne!
Gut zu wissen, dass man auch ein Grundstück ohne B-Plan bauen lassen kann, wenn man ein Einfügungsnachweis hat. Wir überlegen schon seit längerem, wir unseren Wohnraum vergrößern können und eine Haus Aufstockung klingt sehr gut.
Sehr interessantes Bauprojekt! Mein Freund und ich werden auch ein Altbau renovieren lassen. Bei uns soll auch eine Dach-Fotovoltaikanlage installiert werden, die die Fußbodenheizung betreiben wird. Es wird etwas lange dauern, bis das Haus fertig sein wird und wir einziehen können, aber ich freue mich bereits darauf.
Wir wollen einen Altbau kaufen. Gut zu erfahren, dass man dieses auf jeden Fall zu einem CO2-neutralen Effizienzhaus umbauen sollte. Daher werden wir einiges an Geld in die Altbausanierung stecken.
Bei uns findet bald auch eine Altbausanierung statt. Gut zu wissen, wie der Sanierungsprozess so abläuft. Da kann man sich bestens drauf vorbereiten.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Bauantrag. Interessant, dass euer Bauantrag jedoch nicht ganz üblich ist. Ich reiche auch demnächst einen Bauantrag ein, da ich mein Haus umbauen lasse.