Baustelle – Vorbereitungen zur Sanierung

Und plötzlich geht alles ganz schnell. Das Gerüst steht, die Handwerker sind vor Ort und die Maßnahmen beginnen. Erstes Ziel ist dabei, die Baustelle einzurichten und notwendigen Vorbereitungen zur Sanierung zu erzielen. Schnell wird man dann eingeholt von kleinen Fragen, die man vorher nicht gelöst hat. Und natürlich tauchen nun ggf. Fehlentscheidungen schnell als Problem auf. Um solche Fehler zu vermeiden, gilt es, die Arbeiten möglichst weit vorauszudenken und so mögliche Hemmnisse gut zu erkennen. Und für Eventualitäten noch Zeitpotenziale einzuplanen. Denn gerade beim Rückbau sind natürlich jene Überraschungen zu finden, die Arbeiten am Altbau spannend, aber auch nervenaufreibend machen.

Wir haben das Baurecht geklärt und uns intensiv mit den kommenden Maßnahmen auseinandergesetzt. Daher können wir für die drei Themenfelder Aufstockung, Fenstertausch und Hülldämmung schon die Maßnahmen benennen, die bei uns im speziellen notwendig sind oder waren.

Vorbereitungen zur Sanierung – Aufstockung

Bei einer Aufstockung sind vor allem die Anschlüsse an die Bestandkonstruktion vorzubereiten. Denn gerade hier kann in Zukunft an Anschlussfugen insbesondere durch Gebäudebewegung eine Undichtigkeit entstehen, die später zu erhöhtem Heizenergiebedarf oder sogar zu bauphysikalischen Schäden führen könnte.

• Rückbau Bodenbelag Dachterrasse
  Besonders wichtig ist hierbei der Rückbau der Oberfläche der bestehenden Dachterrasse, um für den kommenden Holzbau eine Verankerung an den bestehenden Wänden des Erdgeschosses zu ermöglichen. Um nicht komplett das Dach einem möglichen Regen preiszugeben, haben wir nur im Randbereich den Estrich entfernt. Mit dem Aufrichten des Dachstuhls kann dann schnell mit wenigen Schnitten die Dachabdichtung und die darunterliegende Dämmung entfernt werden. Den Rest des Belags werden wir erst nach Aufrichtung des Dachstuhls entfernen. Hier lässt sich dann geschützt arbeiten und es sind – z.B. durch Starkregen – keine Schäden für die Arbeiten mehr zu erwarten.
• Rückbau Überdachung
  Die Überdachung unserer Terrasse ist über Schrauben und vermörtelte Anker mit dem Haus verbunden. Eine solide Konstruktion, bei deren Rückbau man heute aber das ein oder andere Mal fluchen muss. Denn die zentralen Schrauben sind dabei in Beton vergossen. Abstemmen und freilegen sind daher die wichtigsten Aufgaben.
  Da wir das Dach nicht einfach zerlegen und entsorgen wollen, sondern weitergeben, werden wir es im Moment der Lieferung des Holzes für den Dachstuhl mit einem Kran komplett abheben. Bis dahin soll die Statik soweit intakt bleiben, dass auch kurzfristig auftretender starker Wind nicht in eine Katastrophe mündet. Die Verschraubungen sind hier vor Vorteil: denn man kann bestehende Anker schon mit einer Flex trennen und muss dann nur noch die letzten, zentralen Schrauben zur Demontage lösen.
• Rückbau Terrassengeländer
  Auch das Terrassengeländer möchten wir weitergeben. Entsprechend waren hier die Anker des Geländers freizulegen, das Geländer in bewegbare Dimensionen zu zerlegen und die Regenrinne zu demontieren.

 

Vorbereitungen zur Sanierung – Fenstertausch

Beim Fenstertausch sind später die alten Laibungen potenzielle Wärmebrücken. Sie sorgen dann für einen hohen Energieverlust und reduzierte Behaglichkeit. Will man dämmen und diesen Effekt vermeiden, kann man die Position der Fenster in die Dämmebene verschieben. Das aber bedingt bei Altbauten in der Regel eine deutlich reduzierte Tageslichtversorgung im Innenraum, denn die früheren Fenster waren an einem Anschlag montiert. Die Fensteröffnung ist dann außen kleiner als Innen.

• Entfernen der Laibung um die Fenstergrößen zu erhalten
  Unsere Lösung für das Problem ist die Entfernung der Laibung. Nun kann das Fenster seine Größe behalten und trotzdem nach Außen gerückt werden. Diese konstruktiv beste Lösung bedingt auch oben am Fenster das Entfernen des Sturzes. Da dieser bei uns aus Ziegeln gemauert ist, war dies bei uns aber nur mit unverhältnismäßigem Aufwand möglich.

 

Vorbereitungen zur Sanierung – Hüllsanierung

Da unser Altbau teilweise aus den 20er Jahren, ein Teil des Anbaus aus dem 60er Jahren und teil aus dem Jahr 1999 stammt, sind am Anbau schon Dämmmaßnahmen vorgenommen worden. Die Befestigung einer neuen Dämmung auf einer Alten schafft dabei bauphysikalisch aber vor allem konstruktiv Probleme. Möglicherweise hält deshalb eine neue Gebäudehaut nicht so lange, wie sie eigentlich könnte.

Darüber hinaus ist unser Grundstück mit einer Mauer umschlossen, die an zwei Stellen direkt an das Haus anschließt. Potenzielle Wärmebrücken die in der Dimension im Innenraum zu stark abgesenkten Oberflächentemperaturen führen kann.

• Rückbau von bestehender Dämmung
  Durch den Rückbau der Dämmung kann die neue Dämmung als homogene Dämmschicht ausgeführt werden. Damit können wir eine möglichst hohe Dauerhaftigkeit unserer zukünftigen Dämmung sicherstellen.

• Rückbau von theoretischen Durchdringungen der Gebäudehülle
  Wir haben die einbindenden Mauern entfernt um so eine umlaufende, nicht durchdrungene und damit wärmebrückenarme Dämmung der Gebäudehülle zu ermöglichen.