Das Dach ist das Bauteil, das am stärksten Wärme an den Außenraum abgibt. Oft erzeugt es damit auch die größten Wärmeverluste. Einerseits steigt warme Luft nach oben und sammelt sich unter dem Dach – was den Wärmestrom erhöht. Andererseits streift der Wind besonders stark und schnell über das Dach – was den Wärmeabtransport verstärkt. Entsprechend wichtig ist die Dachdämmung. Wer im Altbau viel Heizenergie bei relativ geringen Kosten sparen möchte, sollte bei der Dachdämmung ansetzen.
Die Frage ist aber: Wie? Denn die Dachdämmung eines Schrägdach kann in der Ebene der Kehlbalken oder entlang der Sparren erfolgen.
Vorgaben des Gesetzgebers
Die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV) sieht dabei vor, dass bei begehbaren, unbeheizten Dachräumen pflichtmäßig durch den Bauherrn eine Dämmung der obersten Geschossdecke erfolgen muss. Dieser darf bei einem Bauteilnachweis bei der gedämmten Geschossdecke höchstens 0,24 W/(m²K) betragen. Im zukünftigen GEG, dass die EnEV ablösen wird, wird dies ähnlich behandelt. Das ist übrigens keine Gängelei des Gesetzgebers, sondern ein im Recht verankertes Wirtschaftlichkeitsgebot. Denn alle Maßnahmen der EnEV sind im Rahmen der Einführung der Verordnung auf ihre Wirtschaftlichkeit untersucht worden. Und die Kosten für die Dämmung der obersten Geschossdecke sind sehr gering. Die Dämmung der obersten Geschossdecke lässt sich schon ab 15€/m² zu bekommen. Daher ist eine Amortisation innerhalb weniger Jahre zu erwarten.
Ansätze zur Dachdämmung
Wenn die Dämmung der obersten Geschossdecke bisher noch nicht erfolgt ist, heißt das: Es muss gemacht werden. Und dann kommt schnell die Frage auf, ob die Dämmung der obersten Geschossdecke überhaupt für die langfristig angestrebte Nutzung des Hauses die richtige Lösung ist. Denn der Dachraum bietet meist das zentrale Ausbaupotenzial des Hauses.
Entsprechend sollte zunächst die zukünftige Nutzung des Dachraumes geklärt werden. Gerade wenn man den zukünftigen Dachraum umfassend nutzen will, ist eine Dachdämmung entlang der Sparren dann die passendere Lösung. Dabei haben die Varianten jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile, die abgewogen werden wollen.

Dachdämmung der obersten Geschossdecke oder Sparrendämmung
Dämmung oberste Geschossdecke | Sparrendämmung | |
Nutzbarkeit von Raum | Dachstuhl nur als untergeordnete Lagerfläche nutzbar. | Hochwertige Dachraumnutzung möglich. |
Raumverlust & Raumwirkung | Deutlicher bis geringer Raumverlust. Balkenlage nach Dämmung nicht mehr sichtbar. |
Geringer Raumverlust oder sogar leichter Raumgewinn. Option, die Balkenlage nach Dämmung innen sichtbar zu gestalten. |
Thermisches Verhalten | Hohe Temperaturen werden außerhalb der thermischen Hülle abgeführt. | Hochwertige Dachnutzung möglich. |
Baukonstruktion | Zusammengesetztes Bauteil aus Dämmbereich und Konstruktionsebene als thermische Schwachstelle. | Homogene Dämmschicht ohne Schwachstellen. |
Bauphysikalische Optimierung | Hohe Anzahl bauphysikalischer Abhängigkeiten. Komplexe Feuchte-Prozesse in der Konstruktion können bei falscher Montage starke Schäden nach sich ziehen. | Einfache Konstruktion mit geringen Abhängigkeiten. Sichere Bauphysik in Bezug auf die Dachkonstruktion, Problemstellen beim Anarbeiten der Dampfbremse. |
Zwangspunkte | Anarbeiten der innenliegenden luftdichten Hülle und einer ggf. eingesetzten Dampfsperre im Übergang Schrägdach/ Wand. Durchdringungen. | Anschluss der Luftdichtheitsschicht an aufgehende Wände. Durchdringungen. |
Eigenleistung | Sehr großer Anteil an Eigenleistungen möglich. | Vielfältige Optionen für Eigenleistungen insbesondere bei Zwischensparrendämmung. |
Kosten | günstig | teurer |
Bauprozess | Durch Öffnung oder Auflage von Oben leicht möglich. | Die Aufsparrendämmung ist ein besonders für die umfassende Sanierung geeignet. Zwischensparrendämmung lässt vielfältige Lösungsoptionen offen. |
Unsere Lösung der Dachdämmung
Wenn man – wie wir – den Dachraum umfassend nutzen will, sollte man die Dämmung der obersten Geschossdecke möglichst umgehen. Dabei ist nicht nur die Nutzung des Raum selbst, sondern auch der anliegenden Räume zu beachten. Bei uns wäre z.B. der Verteiler im Obergeschoss ohne Tageslicht, würden wir eine Dämmung der obersten Geschossdecke anstreben.Und auch unser angestrebtes das Lüftungskonzept mit der sommerlichen Nachtauskühlung über die Dachfenster würde nicht funktionieren. Die Entscheidung ist daher für uns schnell gefallen.
Im Gegensatz dazu weniger schnell getroffen war aber die Entscheidung, wie die Dämmung entlang der Sparren erfolgen soll.
Ich stimme zu, dass man die Dämmung der obersten Geschossdecke möglichst umgehen sollte. Der Dachraum bietet so viel mehr Platz im Haus an und man soll ihn verwenden. In diesem Fall sollte man sich mit einer Baufirma für die Dacharbeiten beraten.
Das ist genau das, was ich für das Thema Dachdecker gesucht habe. Ich werde es mit meinem Bruder besprechen, der ebenfalls viel über dieses Thema weiß. Mal sehen, ob er mir mehr Tipps geben kann!