Unsere Kunst – Bilder und auch Skulpturen – waren nach unserem Umzug erst einmal im Keller abgetaucht. Zu viel musste noch bearbeitet werden. Zu wenig Zeit war für ein Hobby neben der Sanierung unseres Altbaus. Darüber hinaus waren die eigentlich für die Kunst vorgesehenen Bereiche sowieso einfach noch nicht soweit. Und dann kam auch noch unsere Ausstellung in Stuttgart dazu, die in Zeiten von Corona schrittweise entstand, so dass unsere Kunst wirklich lange für uns nicht sichtbar war. Jetzt endlich findet langsam unsere vermisste Kunst wieder an den Platz, an den sie gehört: ins Blickfeld.
Unserem bisherigen Umgang mit den Gemälden bleiben wir dabei treu. Als Gruppe gehängt kommen auch Bilder zur Geltung, die sonst vielleicht nicht so viel Wirkung entfalten oder sie bekommen einen neuen Kontext, der über das einzelnen Bild hinausgeht.
Beispiel Wohnzimmer
So z.B. bei den Gemälden, die nun in unserem Wohnzimmer neben dem Fernseher hängen. Ihr Fokus – ganz im Stile von Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ – liegt auf dem Blick in die Ferne. Auf der Beruhigung der Augen und der Seele. Wind an der Nordsee, Kühle im Hafen von Brüssel, Stille und Schnee in Budapest und zwitscherne Vögel als Assoziation mit dem beruhigendes Wiesenbild aus Tschechien.
Die Bilder stammen dabei von Künstlern aus ganz unterschiedlichen Zeiten. Rechts unten z.B. eine Gouache von Paul Cauchie mit dem Titel „Port de pêche“ zeigt einen Fischereihafen und ist ein typisches Bild unserer Sammlung. Denn oft haben die von uns gesammelten Künstler vor ihrem Kunst-Studium auch ein Archtektur-Studium begonnen. Da wir selbst beide gelernte Architekten sind, sind die Künstler dann irgendwie Kollegen. In Fall Paul Cauchie stimmt dies aber nicht ganz. Denn es ist ein Bild eines Malers, dessen Wirken heute weniger in der Bildenden Kunst sondern in der Architektur gesehen wird.
Es gilt als eines der schönsten Beispiele des Brüsseler Jugendstils. Und ist sicher mal eine Reise wert.