Unser „neues Haus“ – 1926 gebaut – ist ein rationell geplantes, kleinteiliges Gebäude. Es hat einen unwiderstehlichen Charme, von dem wir uns haben einfangen lassen. Die Raumgrößen entsprechen aber in keinster Weise mehr dem heutigen Standard – alles ist zu klein. Natürlich denkt man dann auch über die Entwicklung im Bauen nach: Ein Grund für die dauerhaft steigende Wohnfläche pro Person (mittlerweile 42 m²/Person in Deutschland) sind auch gestiegene Komfortansprüche und Wohnvorstellungen.
Ein Haus zur Selbstversorgung
Zur Bauzeit sah das noch ganz anders aus: damals bestand der Anspruch dass sich die Bewohner selbst versorgen konnten. Entsprechend wichtig war ursprünglich die Möglichkeit, auf dem Grundstück eigene Nahrungsmittel anzubauen. Die 366m² waren ausreichend, um eine ganze Familie zu versorgen. Dies ist übrigens noch heute so, obwohl heute fast niemand mehr seinen Garten in der ursprünglich gedachten Funktion nutzen würde.
Der Grundriss unseres Hauses ist dabei höchst einfach. Das Haus hat pro Etage 4 etwa 12,5 m² große Räume. Einer nimmt dabei den Eingang, die Treppe und kleine Toiletten auf. Damit ist das Haus fertig!
Und auch die Bauteile sind eher schwach dimensioniert. Die Ziegel-Wände nehmen nach oben hin an Wandstärke ab. Die Holzträger von Decken und Dach würden heute eher als Nebenträger, denn als Hauptträger durchgehen. Trotzdem funktioniert die Statik gut.
Wir verstehen diese rationelle Materialnutzung im Haus für die Sanierung als Auftrag.
Als Auftrag, die Sanierung nicht mit unnötigen Wünschen zu überfrachten, sondern aus unserem Haus weiterhin ein funktionalen Bau zu machen, der mit seiner Einfachheit und dem Charme der verwendeten Materialien besticht.
Sanierungsziele
Mit unserer Sanierung wollen wir für unser Haus folgende Ziele erreichen:
- Schonender Umgang mit dem Bestand
- Erweiterung des Gebäudes im 1.OG
- Öffnung des kleinteiligen Grundrisses für ein modernes, zukunftsfähiges Wohnen
- Vorbereitung einer späteren Barrierefreiheit
- Steigerung der Dämmqualität der Hülle
- Erhöhung der Behaglichkeit im Innenraum
- Installation einer hocheffizienten Gebäudetechnik sowie Nutzung von Sonnenenergie
- Verwendung von schadstoffarmen, emissionsreduzierten und ressourceneffizienten Produkten für die Sanierung
- Nutzung von historischem Bauteilen (z.B. Türen, Zäune, Fenster)
- Einen modernen, städtischen Nutzgartens mit Erholungsfunktion
Am Ende soll ein heimeliges Haus mit hoher Wohnqualität und einem positiven End- und Primärenergiebedarf stehen. Und wenn noch Geld übrig ist, dann bauen wir noch eine Ladestation für ein Elektroauto.
Meilensteine
Wir erzählen auf unserem Blog an vielen Stellen über dieses Haus und unsere Ideen dazu. Die Meilensteine dazu waren bisher:
- Entscheidung für den Kauf eines Eigenheims
- Immobiliensuche
- Hauskauf
- Hausübernahme – September 2018
- Erste Bauteilöffnungen
- Konzeptentwicklung zur Sanierung
- Rückbau
- Sanierung Erdgeschoss
- Einzug im Erdgeschoss – Januar 2019
- Heizungserweiterung Obergeschoss
- Einräumen, umräumen, ausräumen
- Dachsanierung und Aufstockung – Sommer 2020
- Montage PV-Anlage – Sommer 2020
- Fenstertausch – Sommer 2020
- Fassadendämmung – Sommer 2020
- Sanierung des Obergeschosses – bis Ende 2020
- Einzug auch im Obergeschoss – Januar 2021
- Heizungstausch
- Einräumen, umräumen, ausräumen im Obergeschoss
- Kellerdeckendämmung
Im folgenden kommen wir auch noch zu:
- Detailarbeiten
- Gartengestaltung und Terrassenbau
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